Reichensteuer – warum nicht ab 100.000 Euro Jahreseinkommen?
Am Mittwoch soll im Kabinett die Reichensteuer verabschiedet werden. Ledige, die mehr als 250.000 Euro im Jahr verdienen und Verheiratete mit mehr als 500.000 Euro, sollen dann einen drei Prozent höheren Steuersatz bezahlen, in der Regel 45 statt 42 Prozent.
Wie „tagesschau.de“ berichtet, werden aus Angst vor Verfassungsklagen vorerst Selbständige von der Reichensteuer verschont. Erst ab 2008 sollen dann im Rahmen der geplanten Unternehmenssteuerreform alle Spitzenverdiener bezahlen.
Deshalb sind zunächst statt 350 Millionen Euro nur 250 Millionen Mehreinnahmen zu erwarten. Erst ab 2008 bringt die Reichensteuer dann 1,3 Milliarden Euro jährlich.
Insgesamt betrifft die Reichensteuer nur etwa 50.000 Steuerzahler, 23.000 Ledige und 25.000 verheiratete Paare, so eine weitere Meldung von „tagesschau.de“.
Angesichts der Tatsache, dass 2004 das Arbeitnehmer-Durchschnitts- einkommen in Deutschland knapp 40.000 Euro betrug, wäre auch Spitzenverdienern mit 100.000 Euro bzw. 200.000 Euro jährlich ein drei Prozent höherer Steuersatz zuzumuten.
Vielleicht könnte dann sogar auf die unsoziale Mehrwertsteuererhöhung verzichtet werden. Hat denn kein Journalist den Mut, diese Frage wenigstens zu stellen?
rgm - 9. Mai, 06:00